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TRUCKENDORF/ OBERSTDORF

„Erfolgreiche Wintersportler werden im Sommer gemacht“

Diese alte Weisheit trifft voll und ganz zu. Aber was ist in Zeiten von Corona? Die Wintersaison wurde frühzeitig ob der Covid-19 Pandemie abgebrochen. Wie geht es weiter? Egal ob Schüler,Student , Angehöriger der Bundespolizei, der Bundeswehr, des Zolls oder etwa Profi: Das Training muss kontinuierlich weitergehen, sonst bleibt man in der nächsten Saison hinter den Erwartungen der Trainer zurück. Und das hätte in der Entwicklung der Sportler teilweise harte Konsequenzen. WochenSpiegel fragte bei Wintersportlern der Region nach. Wie wird derzeit trainiert? Wo wird trainiert und mit welchen Einschränkungen hat man zu kämpfen. Beginnen wir mit Skispringerin Luisa Görlich, die seit einigen Jahren am Stützpunkt in Oberstdorf trainiert. „Zu Beginn von Corona, am Ende der Saison, war ich erstmal knapp fünf Wochen zu Hause in Thüringen. Das war definitiv auch mal ganz schön,viel Zeit mit der Familie zu verbringen und trotzdem ein bisschen zu trainieren, soweit das der Garten zugelassen hat. So konnte man das trainieren, von dem man denkt, dass es einem persönlich was bringt und auch mal etwas anderes ist, als das Training sonst in der Saison.Seit knapp zwei Wochen trainieren wir wieder zu viert in der Trainingsgruppe“. Luisa ist also wieder in Oberstdorf und absolviert ihre Einheiten mit Juliane Seyfarth, Katharina Althaus und Selina Freitag zusammen. Ist wieder normales Training möglich oder gibt es Abstriche? Luisa dazu: „In Bayern herrschen momentan noch ein paar striktere Regeln bzw.Einschränkungen. So durften am Anfang immer nur zwei Athleten und ein Trainer in den Kraftraum und die anderen beiden haben sich mit dem zweiten Trainer draußen aufgehalten. Seit letzter Woche ist es wieder erlaubt, inGruppen bis zu fünf Personen zu trainieren, und so können wir wieder sowohl im Kraftraum als auch auf dem Sportplatz trainieren. Nur das mit dem Springen muss noch etwas warten, da in Oberstdorf immer noch die Schanze gebaut wird für die WM 2021“. „Außerdem“, so ergänzt die Hasenthalerin, „müssen wir warten, wie es sich entwickelt, wenn wir wieder auf Lehrgänge fahren. Momentan ist es noch nicht erlaubt, mit mehr als zwei Personen in einem Auto zu fahren. Hinzu kommt noch, dass in Hotels nur Einzelzimmer erlaubt sind. Warten wir mal ab …“. Der Deutsche Schülermeister im Skispringen Eric Stolz aus Truckendorf beschreibt seine Situation wie folgt: „Ich habe meinenTagesablauf nicht großartig verändert. Morgens versuche ich, meine Schulaufgaben zu machen, und am Nachmittag trainiere ich je nach Trainingsmethode 1,5 bis2 Stunden am Tag. Zu Hause trainiere ich Kraft, Schnellkraft, Koordination und die Beweglichkeit. Für meine Ausdaueraktivitäten nutze ich meine schöne Heimatregion zum Radfahren, Inlinern oder Joggen/Laufen. Seit dieser Woche sind wir auch endlich wieder in das Sprungtraining eingestiegen, was bisher auf Grund der aktuellen Situation nicht möglich war. Gesprungen wird in Schmiedefeld.“ Wie für die meisten sei die schulische Umstellung eine der größten Hürden, da man sich vieles selbst erarbeiten müsse, so der junge Skispringer. „Ich finde jedoch, dass man es durch Fleiß und Ehrgeiz schaffen kann, genau wie im Sport. Ganz klar sind die Trainingsbedingungen in und um Oberhof unter fachlicher Anleitung besser. Außerdem fehlen mir sehr meine sozialen Kontakte (Trainingsgruppe, Freunde und Bekannte). Jedoch hat es auch etwas Positives: So genieße ich mehr Zeit mit meiner Familie“. Eric Stolz macht aber  auch keinen Hehl daraus und meint abschließend: „Ich freue mich, wenn es wieder alles ganz normal läuft“. Wir drücken die Daumen und wünschen beiden Skispringern, dass sie gesund und verletzungsfrei durch die Saison kommen.

T. Donau

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