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Ein tolles Interview mit Luisa von Jürgen Eckstein. Vielen lieben Dank, Jürgen!

 

 

Die Wintersaison der Skispringer- und Springerinnen wurde in der Endphase abgebrochen. Luisa Görlich (21/WSV 08 Lauscha) war in dieser Saison fester Bestandteil der DSV-Mannschaft. Jürgen Eckstein sprach mit Luisa Görlich über die abgelaufene Saison und blickt in die Zukunft.

 

Frau Görlich, derzeit ist es nicht einfach, aufgrund des Corona-Virus an einen normalen Tagesablauf zu denken. Wie läuft bei Ihnen momentan ein Tag ab?
Luisa Görlich: Da die Saison vorbei ist und wir auch etwas Pause haben, befinde ich mich momentan zu Hause in Thüringen und genieße die Zeit mit meiner Familie.

Natürlich wird aber auch während der Zeit etwas trainiert. Zwar nicht in der Gruppe und in der Masse wie während der Saison aber man kann ja auch selbstständig ein bisschen was machen. Zum Beispiel Rad fahren oder laufen gehen im Wald, außerdem ein bisschen Knie- und Rumpfstabilisation. Also Vormittag etwas Sport und den Rest des Tages etwas mit der Familie machen.

Hat ihr Trainer nach dem Urlaub Individualtraining angeordnet?
Soweit ist bei uns noch nicht geplant. Zum einen haben die Trainer noch selber einige Besprechungen für die nächste Saison zu erledigen und zum anderen haben einige Sportler auch noch mit der Ausbildung der jeweiligen Behörde zutun. Sobald die Trainer alle Sitzungen hinter sich haben, werden wir auch über die weitere Planung in Kenntnis gesetzt. 

Im Jahr 2018 haben sie bei ihrem FIS-Cup Sieg in Falun einen Kreuzbandriss erlitten. OP, Reha und ein langes Aufbautraining folgten. Kann man sagen, dass sie wieder im Vollbesitz der Kräfte sind?  

Ja, das würde ich schon so sehen. Dank der Reha in Bad Endorf und des Trainings bzw der Comeback-Saison, in der ich viel lernen durfte, konnte ich wieder zu meiner alten Stärke zurückfinden. Teilweise würde ich sagen, dass ich mich in manchen Bereichen sogar verbessern konnte. 

Wann sind sie wieder ins Wettkampfgeschehen eingestiegen?
Ich konnte das ganze Frühjahr trainieren um die verlorenen Sprungeinheiten so gut es ging wieder aufzuholen und bin dann im Sommer 2019 beim Sommer Grand Prix in Hinterzarten wieder ins Wettkampfgeschehen eingestiegen. 

Bei der DM sicherten sie sich das Ticket für den Weltcup, oder?

Nein, so schnell ging das nicht! Ich konnte mich zwar bei der DM beweisen, aber die Plätze für den Weltcup wurden bei einem internen Wettkampf in Garmisch im November verteilt. 

Sie gehören zur Internationalen Klasse, sind Zwanzigste im Gesamtweltcup geworden. Ist das nächste Ziel Plätze in den Top Ten?
Naja, mein nächstes Ziel ist es, erstmal wieder genauso gut zu trainieren wie letztes Jahr und es auch im Winter wieder zu schaffen, Teil des Weltcup Teams zu werden. Außerdem möchte ich nächste Saison auch wieder viele Topergebnisse im Weltcup schaffen und dann sehen wir wozu es am Ende reicht.

Verlief die abgelaufene Saison nach ihren Erwartungen?
 

Definitiv. Ich war positiv überrascht, wie gut sie teilweise doch gelaufen ist. Klar hab es den einen oder anderen Wettkampf, den ich mir hätte besser vorstellen können, aber insgesamt bin ich mehr als zufrieden, wie es in der letzten Saison lief.

Welches sind ihre Lieblings-Schanzen?

Zu meinen Lieblingsschanzen gehören die großen Schanzen in Trondheim, Lillehammer und Oberstdorf, sowie die 90m Schanze in Oberhof.

Beim Heim-Weltcup in Oberstdorf wurden sie besonders angefeuert. Haben sie einen eigenen Fan-Club?

Ich hatte das große Glück, dass mich in Oberstdorf mein aktueller Ski Sponsor, der Kirmes- und Trachtenverein Hasenthal, angefeuert hatte. Mein Heimatort hatte sich einen Bus gemietet und sind mit knapp 40 Leuten für einen Tag nach Oberstdorf gereist, worüber ich mich riesig gefreut hatte.  

Im vergangenen Jahr konnten die DSV-Mädchen bei der WM in Seefeld tüchtig abräumen. In dieser Saison lief es nicht so gut, warum?

Leider waren in diesem Jahr ein Großteil der Mädels verletzt, die die großen Erfolge im vergangenen Jahr erreichen konnten. Dieses Jahr hatten dafür wir jüngeren und auch noch nicht so erfahrenen Athleten die Chance bekommen, die komplette Saison mit zuspringen und da ist es schwerer diese Erfolge so einzufahren. 

Werden Carina Vogt, Ramona Straub und Gianina Ernst wieder zum Team stoßen?

Geplant ist, dass vor allem Ramona und Carina wieder mit springen anfangen. Sie sind schon am Trainieren, um bald wieder mit uns auf Lehrgänge fahren zu können und wir als größeres Team wieder springen können. Bei Gianina wird es wohl noch etwas dauern. Vielleicht kommt sie im Winter wieder zurück, je nachdem wie der Heilungsprozess läuft.  

Sie wohnen seit fünf Jahren in Oberstdorf. 2021 findet die Nordische WM im Allgäu statt. Sind alle Sportanlagen fertig?

So gut wie. Jetzt im Sommer müssen noch ein paar Kleinigkeiten erledigt werden. Zum Beispiel müssen die Matten für den Sommer drauf gemacht werden und die Umkleidekabinen bekommen noch den letzten Schliff aber im Großen und Ganzen ist die Arena fertig.

DOSB Präsident Alfons Hörmann kandidiert als Landrat im Oberallgäu. Glauben sie, dass er beide Funktionen in Personalunion ausführen wird?

Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Mit der Thematik habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt.

Ihr Saisonziel für den nächste Wintersaison ist …?

Wieder zum Weltcupteam zu gehören  und in den Wettkämpfen in die Top 15 bis 20 zu springen.

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