„Mit einem lachendem und einem weinenden Auge“, verabschiedete sich am vergangenen Samstag, anlässlich des 10. Jubiläums des Glascups, der WSV 08 Lauscha von einem seiner Adler. „Lukas Wagner war ein wahnsinnig talentierter Skispringer“, beginnt Trainer Jens-Greiner-Hiero seine Rede zum gebührenden Abschied von dem Lauschaer aus seiner professionellen Leistungssportkarriere. Schon als 5-Jähriger stieg dieser vor 20 Jahren bei Heimtrainer Greiner-Hiero auf die Bretter und flog schnell allen Anderen davon. Als 11-Jähriger ging es dann direkt an das Sportgymnasium Oberhof, um die Spitzensport-Karriere aufzunehmen. Zunächst im D/C-Kader stieg Wagner nach seiner Schulzeit in den C-Kader der Skispringer auf. Leider hinterließ die Oberhofer-Schanzenkrise seine Spuren auch am Lauschner Überflieger. So entschied sich der 24-Jährige, wie Spitzensportkollegen Danny Queck und Andreas Wank seinen Trainerstützpunkt zu verlagern.
Vom bayrischen Oberstdorf aus, versuchte er erneut anzugreifen. Ein deutlicher Satz nach vorne gelang ihm schließlich erst, als er vor drei Jahren in die thüringische Heimat nach Lauscha zurückkehrte. Mehrfache Schülercup-Siege, Thüringer Landesmeister-Titel, Landesjugendspiel-Sieg, Deutschland-Pokal-Sieg, Medaillen bei der Deutschen Jugendmeisterschaft, viele Continentalcup-Punkte und die Teilnahme in der National Mannschaft beim Sommer Grand Prix gehen auf sein Springer-Konto. „Natürlich war mein Ziel fest in der Nationalmannschaft integriert zu werden und irgendwann den Traum von Olympia wahrzumachen. Ich glaube es gibt nicht einen Sportler, der dieses eine große Ziel nicht vor Augen hat“, erklärt Wagner berührt. Wie Lauschaer Kollege Danny Queck war auch Wagners großes Skisprung-Idol Janne Ahonen. Als größten Erfolg sieht der Skispringer seinen fantastischen 5. Platz beim Continentalcup in Frenstadt 2017. Größtes Highlight war jedoch die Teilnahme beim Sommer-Grande-Prix im japanischen Sapporo. „Man wusste eben, dass es ein Weltcup-Springen ist, das ist dann natürlich etwas anderes“, erinnert sich Wagner mit geschwellter Brust. Am Ende hat es für den 24-Jährigen trotzdem nicht mehr gereicht. „In den letzten Jahren bin ich oft gestürzt und irgendwann war dann ein Sturz zu viel im Kopf“, berichtet Wagner wehmütig und erweitert dankbar: „Ich möchte mich in aller erster Linie bei meinen Eltern Mandy und Enirco Wagner bedanken. Diese beiden haben mich immer aufgefangen, egal wie tief ich auch mal gefallen bin. Die größten Unterstützer waren daneben vor allem meine Trainer: Jens Greiner-Hiero, Ralph Gebstedt und Rainer Schmidt. Sie haben mir gezeigt, was so alles in mir steckt und den ein oder anderen Überflug aus mir herausgekitzelt.“ Dass Wagner seine Ski dennoch nicht für immer in den Keller verbannen möchte, erklärt der Lauschaer so: „Die Faszination an diesem Sport liegt einfach in der Geschwindigkeit, dem Gefühl in der Luft und das pure Adrenalin im Körper zu spüren. Deshalb werde ich hobbymäßig noch die ein oder anderen Flüge und Wettkämpfe bestreiten. Es macht eben einfach viel zu viel Spaß.“